Ein paar Gedanken einer Mitwirkenden, kein Reise- oder Zeitungsbericht…
Als unsere Chorleiterin, Birgit Albrecht, vor einiger Zeit das Brassoratorium „ANNE – damit wir klug werden“ vorstellte, war ich sofort Feuer und Flamme. Ein Oratorium für Blechbläser und Chor – bei so etwas hatte ich noch nie mitgewirkt. Wie ist das überhaupt mit einem großen Bläserensemble zu singen? Und spontan mit Sängern aus anderen Chören? Anne Franks kurzes Leben musikalisch umgesetzt – ich hatte nur eine vage Idee…
Knut Petscheleit, der musikalische Leiter und Dirigent des b-teams Itzehoe hatte eine sehr genaue Vorstellung davon, wie das Werk von Reinhard und Marita Gramm umzusetzen ist. Er konnte dies auch allen Mitwirkenden eindringlich und locker vermitteln, so dass Bläser und Chorsänger bei der Probe in Itzehoe am Samstagmittag innerhalb von zwei Stunden eine Einheit bildeten. Das war faszinierend.
Zusammen mit den aus dem Tagebuch vorgetragenen Abschnitten und den Informationen zum Zeitgeschehen ging mir das Gesamtwerk nun wahnsinnig unter die Haut. Erschreckend, berührend, von unglaublicher Intensität, waren die ersten Gedanken, die mir in den Sinn kamen. Während unserer Chorproben in Hameln, die ohne die Begleitung der Bläser stattfanden, fiel das nicht so auf, da wir nur unsere Chornoten sahen und ein paar „Regieanweisungen“ (kraftvoller, eindringlicher, nicht freundlich) bekommen hatten.
Wenn ich dann noch an das gefühlt zehnminütige Schweigen des Publikums in der Hamelner Marktkirche am Ende der Aufführung am Sonntag denke, dann glaube ich, dass dies eines der anstrengendsten Wochenenden meines Lebens war.